Rechtzeitig raus aus der Kohle!

Jahrelanger Widerstand hat bereits mehrere Tagebauprojekte in der Lausitz verhindert. Doch trotz "Kohleausstiegsgesetz" sollen noch immer Menschen für Braunkohle umgesiedelt und hunderte Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen werden. Das Grundwasser wird durch Tagebaue weiter abgesenkt und verunreinigt. Folgekosten drohen auf die Allgemeinheit abgewälzt zu werden. Wir kämpfen für den Erhalt der Dörfer und ihres Umlandes, gegen Wasserkrise und Klimakatastrophe und für eine nachhaltige Zukunft der Region!

Verhinderter Tagebau Bagenz-Ost

(Brandenburg:) Östlich der Talsperre Spremberg wurde 2007 von Vattenfall und Brandenburgischer Landesregierung der Tagebau Bagenz-Ost als "Zukunftsfeld" angekündigt, das in den 2030er Jahren die Kohleförderung aufnehmen soll. Erst im März 2017 gab das Unternehmen LEAG diese Absicht offiziell auf. Verbindlich ausgeschlossen ist dieser Tagebau bis heute nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

Übersichtskarte

Siedlungen

Bei diesem Tagebaufeld würden direkt keine Dörfer in Anspruch genommen, solange der nordwestliche Teil des Kohlefeldes ausgespart bleibt. Mehrere Einzelgehöfte wären aber von Umsiedlung betroffen. Direkt dem Tagebau benachbart wären die Orte Bagenz, Drieschnitz-Kahsel, Vorwerk Drieschnitz, Hornow, Wadelsdorf, Kolonie Bloischdorf, Groß Luja und Muckrow. Auswirkungen auf Sellessen und das gerade erst umgesiedelte Haidemühl wären ebenfalls zu erwarten.

Die Darstellung der Vattenfall-Pläne entspricht der Variante 2 der "Clausthal-Studie" des Brandenburgischen Wirtschaftsministeriums (Mai 2007). Für eine Aufschlussbaggerung müsste eine umfangreiche Außenkippe für die Erdmassen oder (sehr unwahrscheinlich) ein Bandtransport in andere Tagebaugebiete angelegt werden. Beides verursacht immense Landinanspruchnahme und Beeinträchtigungen außerhalb des eigentlichen Abbaugebietes.

Verkehr

Der Tagebau würde einen Abschnitt der Lausitzbahn zwischen Neuhausen und Spremberg sowie die Ortsverbindung von Bagenz nach Sellessen zerstören. Beides hätte bei einer Umverlegung zusätzliche Auswirkungen auf Natur und Landschaft bzw. Anwohner am Ort der neuen Trasse.

Natur

Der Hornower, Wadelsdorfer und Groß Lujaer Wald sind ökologisch und wirtschaftlich intakte Kulturlandschaft, die zudem ein noch nicht gestörtes Wassereinzugsgebiet mit verschiedenen Bächen und Teichen darstellen. Im Westen nähert sich das Tagebaufeld stark an den Spremberger Stausee an (FFH- und Landschaftsschutzgebiet). Es sind massive Beeinträchtigungen dieses Gebietes zu befürchten.

Wirtschaft und Kultur

Das Gebiet des Abbaufeldes steht in direktem Zusammenhang zur Tourismusentwicklung um den Spremberger Stausee. Diese ist mit einem Tagebau nicht verträglich. Gleiches gilt für die östlich angrenzenden Ortschaften mit ihren Park- und Schloßanlagen und der als „Strittmatterland“ bekannten touristischen Region.

Plan- und Genehmigungsverfahren

Vattenfall kündigte im Jahr 2007 an, etwa 2015 den Antrag auf Einleitung eines Braunkohleplanverfahrens zu stellen. Das war offenbar Teil einer Salamitaktik, da zuvor die Tagebaue Nochten 2, Welzow-Süd II und Jänschwalde-Nord durchgesetzt werden sollten. Langfristig plante das Unternehmen noch immer mit Bagenz-Ost als "Zukunftsfeld"(future field), wie es beispielsweise am 27. Oktober 2015 in Stockholm darstellte (Folie 32 der Quartals-Pressekonferenz) oder noch am 14.September 2016 auf dem Rohstofftag des Landes Brandenburg (Folie 7 des Vattenfall-Vortrags). Erst das am 30.März 2017 von der LEAG vorgestellte neue Revierkonzept enthält die Aussage, die LEAG werde "keine Planungen zum Aufschluss der Tagebaue Bagenz-Ost und Spremberg-Ost" aufnehmen. Rechtlich verbindlich ist eine solche Zusage allerdings nicht, das brächte erst ein Verbot neuer Tagebaue im Landesentwicklungsplan.

Links zum Tagebau Bagenz-Ost:

Bilderserie aus den "Kohlefeldern" Spremberg und Bagenz (8)

 

Termine

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