Rundbrief vom 25. März 2014

1. 30.000 Demonstranten für die Energiewende
2. Gesprächsforum in Bautzen: Kritik an Tagebau Nochten 2 hält an
3. Braunkohletagebau zerstört Weltkulturerbe
4. Der Kohleflüsterer - MdB Ulrich Freese muss seine Nebeneinkünfte offenlegen
5. Radiosendung zum Wasserhaushalt im Lausitzer Kohlerevier

(Foto: Lausitzer Teilnehmer bei der Demonstration in Potsdam)

1. 30.000 Demonstranten für die Energiewende

Am Sonnabend demonstrierten bundesweit etwa 30.000 Menschen gegen ein Ausbremsen der Energiewende durch die Bundesregierung. In Potsdam waren es (bei Dauerregen) etwa 3.000 

kohlerundbrief 2014 03 25 bildDemonstranten, die sich insbesondere gegen neue Braunkohletagebaue aussprachen. Unser Foto zeigt einige der Lausitzer Teilnehmer.

 

 

 

 

Im Bericht der Tagesschau kam auch Monika Schulz-Höpfner aus Atterwasch zu Wort: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1381304.html
Hier der ausführlichere Bericht von graswurzel.tv:
http://graswurzel.tv/p239.html
In der "Lausitzer Rundschau" vom Montag suchte man dagegen vergeblich einen Hinweis auf das Geschehen.

2. Gesprächsforum in Bautzen: Kritik an Tagebau Nochten 2 hält an

Vor einigen Wochen hat der sorbische Künstlerbund zwei Briefe an Bundeskanzlerin Merkel und Bundeswirtschaftsminister Gabriel gesand, in denen die Gefährdung des Kultur- und Sprachraumes der Minderheit und die Finanzierung sorbischer Kultur angesprochen wurden. Am vergangenen Freitag gab es im Bautzener Burgtheater ein Diskussionsforum dazu.
Marko Suchy von der Stiftung für das sorbische Volk und René Schuster von der GRÜNEN LIGA waren gebeten worden, in die jeweiligen Themen einzuführen. Das Forum wurde vor allem von Kandidaten der in Sachsen anstehenden Kommunal- und Landtagswahlen genutzt, um ihre jeweilige Haltung deutlich zu machen. Die Kritik am Braunkohlenplan Nochten 2 war dabei auch nach der Genehmigung durch das Innenministerium ungebrochen. Für Gäste aus Brandenburg war überraschend, wie viele SPD-Kandidaten sich klar gegen die Ausweitung von Tagebauen aussprachen und den entsprechenden Brief des Künstlerbundes an Minister Gabriel unterzeichnet hatten. Da kann man der brandenburger SPD nur wünschen, dass sie ihre Denkblockaden noch rechtzeitig überwindet. Die aktualisierte Liste aller Unterzeichner findet sich hier:
http://www.zsw-skb.de
Edith Penk, von der Umsiedlung bedrohte Einwohnerin aus Rohne berichtete, dass sie an einer im Vorfeld des Tagebaus Nochten gefällten Plattenkiefer 276 Jahrringe zählen konnte, dass es sich also um eine der ältesten Kiefern Deutschlands gehandelt haben müsse. Sie übergab einen Schössling des Baumes an den Leiter des sorbischen Museums, Tomas Nawka.

3. Braunkohletagebau zerstört Weltkulturerbe

Bei archäologischen Untersuchungen im Vorfeld des Tagebaues Nochten vor der Abbaggerung des Geländes sind in den vergangenen Tagen die Fundamente des von Fürst Pückler (1785-1871) entworfenen chinesischen Aussichtsturms freigelegt worden. Der Fund belegt, dass Pücklers ehemaliger Jagdpark eigentlich Teil des Weltkulturerbes Muskauer Park sein müsste. Ausschließlich wegen des geplanten Tagebaues ist das Gebiet nicht an die UNESCO gemeldet worden. Aktuell werden die Reste der wertvollen Landschaft unwiederbringlich zerstört. Dabei wird auch das Naturschutzgebiet "Urwald Weißwasser" zerstört. Nach Ansicht von Regionalhistorikern könnte das Gebiet bereits vor Pückler als Heiligtum verehrt worden sein. Über die Inanspruchnahme des geplanten Abbaugebietes 2 und die Umsiedlung von 1700 Menschen muss die Regionalversammlung am 2. April in Bautzen noch einmal entscheiden, nachdem das Innenministerium zusätzliche Auflagen formuliert hat.

4. Der Kohleflüsterer - MdB Ulrich Freese muss seine Nebeneinkünfte offenlegen

Recherchen von Spremberg24 sehen den Kohle-Lobbyisten Ulrich Freese (SPD) mit insgesamt 348.500 Euro jährlichen Nebeneinkünften auf Platz 2 der aktuellen Topnebenverdiener des Deutschen Bundestages. Die Vielzahl der Nebentätigkeiten führte offenbar dazu, dass sich der gestresste Volksverteter nur an 40 % der namentlichen Abstimmungen beteiligen konnte. Zugleich ließ die im Wahlkampf angekündigte Offenlegung der Nebeneinkünfte "bis auf den letzten Cent" weiter auf sich warten, erst nach Veröffentlichungen von Spremberg24 gab es eine Reaktion aus Freeses Büro:
http://www.spremberg24.de/2014/mdb-ulrich-freese-wieviel-verdienen-sie-mit-nebentaetigkeiten/

5. Radiosendung zum Wasserhaushalt im Lausitzer Kohlerevier

MDR FIGARO widmet sich in einem 28minütigen Feature des Lausitzer Autors Matthias Körner dem Wasserhaushalt der Bergbauregion. Die am 22.März ausgestrahlte Sendung steht hier im Internet:
http://www.mdr.de/mdr-figaro/hoerspiel/feature/schleichende-flut100.html

 

Der Rundbrief als pdf (2 S., 252 kB)

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