Rundbrief vom 24. Februar 2014

1. Braunkohle blamiert die deutsche Energiewende in der weltweiten Presse
2. Antrag auf Klimaschutzgesetz im Brandenburger Landtag
3. Schriftstellerbund PEN solidarisch mit Sorben gegen Braunkohleabbau
4. Die Rückkehr der Kohle: Dokumentation heute 22:00 Uhr im NDR
5. Wählervereinigung „Grüne Zukunft Welzow“ tritt zur Kommunalwahl an
6. "Wir lassen die Lausitz nicht ausradieren" ... wir machen das schon selber! (Kommentar)
7. Europäische Freie Allianz beschloss Deklaration gegen Umsiedlung lausitzer Dörfer
8. Vierundzwanzig Jahre "Klitten bleibt" - und Schleife?

1. Braunkohle blamiert die deutsche Energiewende in der weltweiten Presse

Wie Braunkohlestrom die Erreichung der Klimaziele in Deutschland in Frage stellt und die Umsiedlung ganzer Dörfer erfordert, war in den vergangenen Tagen auch Thema der amerikanischen Medien National Geografic online und New York Times. Damit blamiert der aktuelle Braunkohle-Boom die deutsche Energiewende international und schadet dem Ruf des deutschen Atomausstieges in der Welt. Die Journalisten hatten zuvor die Lausitz besucht, um sich einen Eindruck zu verschaffen:
http://news.nationalgeographic.com/news/energy/2014/02/140211-germany-plans-to-raze-towns-for-brown-coal/
http://www.nytimes.com/2014/02/19/world/europe/german-village-resists-plans-to-strip-it-away-for-the-coal-underneath.html?hp&_r=0

2. Antrag auf Klimaschutzgesetz im Brandenburger Landtag

Die bündnisgrüne Fraktion im Potsdamer Landtag hat ein Klimaschutzgesetz beantragt. Es ist mit einer reflexartigen Ablehnung durch die rot-rote Regierungskoalition zu rechnen. Hier der Gesetzentwurf als Landtagsdrucksache.
http://www.parldok.brandenburg.de/parladoku/w5/drs/ab_8500/8523.pdf

3. Schriftstellerbund PEN solidarisch mit Sorben gegen Braunkohleabbau

Die Schriftstellervereinigung PEN Deutschland nahm den Internationalen Tag der Muttersprache am 21. Februar zum Anlass, auf die Anliegen der Sorben aufmerksam zu machen, deren Sprache und Kultur dem Abbau von Braunkohle und Kaolin zum Opfer fallen sollen. Die Pressemitteilung ist unter untenstehendem Link zufinden und wurde beispielsweise vom Görlitzer Anzeiger aufgegriffen. PEN steht für Poets, Essayists, Novelists.
http://www.pen-deutschland.de/de
http://www.goerlitzer-anzeiger.de/goerlitz/kultur/10433_deutscher-pen-solidarisch-mit-sorben---gegen-braunkohleabbau.html?

4. Die Rückkehr der Kohle: Dokumentation heute 22:00 Uhr im NDR

Heute, 24. Februar 2014, 22:00 bis 22:45 Uhr zeigt der NDR die Dokumentation "Die Rückkehr der Kohle". Kohleboom statt sauberer Energie : Wie konnte es dazu kommen? Die NDR Autoren Inge Altemeier und Steffen Weber begeben sich auf eine spannende Spurensuche, denn heutzutage wird so viel Strom aus Kohle produziert wie zu Zeiten, als die Braunkohlemeiler der damaligen DDR noch am Netz waren. Zudem ist Kohlestrom für die Industrie so billig wie schon lange nicht mehr. Für den normalen Verbraucher allerdings steigen die Strompreise und mehr noch: Diejenigen, die in der Nähe eines Kohlekraftwerks leben, kämpfen immer häufiger mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Zum Beispiel Familie Köhler aus Lünen, die in der Dokumentation begleitet wird. Kinder und Eltern leiden unter chronischen Atemwegerkrankungen. Nach Meinung des behandelnden Arztes liege dies an den Schadstoffen aus den Kühltürmen der Kohlekraftwerke. Neueste Studien belegen diesen Zusammenhang und gehen davon aus, dass moderne Kohlekraftwerke sogar noch gefährlicher seien. Der Film geht auch der Frage nach, wer dafür die Verantwortung trägt."
(http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/start291-epgdetail_sid-1481005.html )

5. Wählervereinigung „Grüne Zukunft Welzow“ tritt zur Kommunalwahl an

Die Wählervereinigung „Grüne Zukunft Welzow“ wird zur Stadtverordnetenwahl am 25. Mai in Welzow antreten. Hannelore Wodtke, Günter Seifert und Regina Reichmuth stellten am Freitagabend ihr Programm vor und diskutierten mit etwa 25 Gästen fast zwei Stunden lang. Dabei ging es vor allem um die Probleme und die Zukunftschancen der Stadt am Tagebau. Günter Seifert stellte eingangs klar: „Wir sind nicht gegen den aktuellen Tagebau und keiner von uns fordert einen sofortigen Stopp des Tagebaus“. Jeder der jetzt seine Lehre bei Vattenfall macht, hat noch eine lange Zeit in einem sicheren Job. Aber auch danach sei noch viel zu tun, da die Rekultivierung der zerstörten Flächen noch Jahrzehnte dauern wird, so Seifert.
Die Initiative positioniert sich aber gegen den neuen Tagebau Teilfeld II, da er energiepolitisch unnötig ist: „Wenn man jetzt nicht den Einstieg in den Ausstieg angeht, hat Welzow in 15 Jahren die gleichen Probleme mit den Arbeitsplätzen. Wo soll das enden?" fragte Hannnelore Wodtke in den Saal. „Wir haben eine große Chance das Ruder rumzureißen. Wir stellen jetzt die Weichen für die nächsten Jahre."
"Duckmäusertum hilft nicht. Wir müssen aufstehen und etwas tun“, ergänzte Regina Reichmuth. Neuzuwachs erhielt die Gruppe an diesem Abend auch: „Ich mache auch mit bei diesem Haufen“, erklärte der Mittelständler Karl-Heinz Cewe seinen Beitritt unter großem Beifall. „Es kann nicht sein, das unsere Stadt ein Bauernopfer Brandenburgischer Energiepolitik der Ewiggestrigen wird“, sagte Cewe. (Pressemitteilung, gekürzt, vollständiger Text hier:
http://www.netzwerk-tagebaurand.de/index.php/presse )

6. "Wir lassen die Lausitz nicht ausradieren" ...wir machen das schon selber! (Kommentar auf Niederlausitz-aktuell)

Am vergangenen Mittwoch entrollten Vertreter des Vereins "Pro Lausitzer Braunkohle" vor der Hamburger Greenpeace-Zentrale ein 30 Meter langes Plakat mit der Aufschrift: "Wir lassen die Lausitz nicht ausradieren". Der Kommentator von "niederlausitz-aktuell" fragte sich angesichts dieser Aktion, ob nicht noch weitere 20 Meter fehlten mit der Ergänzung „wir machen das schon selber!“.
http://www.niederlausitz-aktuell.de/artikel_1214_35397.php

7. Europäische Freie Allianz: Deklaration gegen Umsiedlung Lausitzer Dörfer

Die Europäische Regional- und Minderheitenpartei European Free Alliance (www.e-f-a.org) hat auf ihrer Generalversammlung am 14./15. Februar in Santiago de Compostela scharf die Zerstörung der Lausitz durch den Braunkohleraubbau verurteilt. Sie verabschiedete eine von der "Lausitzer Allianz" eingebrachte Deklaration, in der sie die Bundesregierung auffordert, bergrechtliche Enteignungsregelungen aus der Nazizeit abzuschaffen und die ILO Konvention 169 zu den Rechten indigener Völker zu ratifizieren.

8. Vierundzwanzig Jahre "Klitten bleibt" - und Schleife?

Die sächsische Landtagsabgeordnete Kathrin Kagelmann (DIE LINKE) erinnerte am 11. Februar in einer Pressemitteilung an die Rettung des Dorfes Klitten vor dem Tagebau vor inzwischen 24 Jahren und griff dabei die sächsische Landesregierung wegen der geplanten Umsiedlung von Schleife an:
http://www.linksfraktionsachsen.de/index.php?section=news&cmd=details&newsid=2914

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