Rundbrief vom 07. Januar 2014

1. Sachverständigenrat präsentiert Strommarkt-Gutachten am 14. Januar in Cottbus
2. Sternmarsch 2014: Forderungen zum Umgang mit Bergbauschäden
3. Weiteres aus der Welzow II - Erörterung
4. Fachgespräch: Ein Klimaschutzgesetz für Brandenburg
5. Deutschsprachige Veröffentlichung zu "Solastalgie" erschienen
6. Sorbischer Künstlerbund schreibt an Sigmar Gabriel

1. Sachverständigenrat präsentiert Strommarkt-Gutachten am 14. Januar in Cottbus

Wie sieht der Strommarkt der Zukunft aus? Wie kann die Energiewende umgesetzt werden? Welche Reformen sind nötig? Das aktuelle Sondergutachten „Den Strommarkt der Zukunft gestalten“ des Sachverständigenrats für Umweltfragen (SRU) der Bundesregierung wird dessen Generalsekretär DirProf. Dr. Christian Hey am 14. Januar an der BTU Cottbus-Senftenberg vorstellen. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Hörsaal A des Zentralen Hörsaalgebäudes der BTU. Organisiert wird die Veranstaltung vom studentischen Umweltinfokraftwerk der BTU und der GRÜNEN LIGA Cottbus mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg.
„Eine klimaneutrale Stromerzeugung ist notwendig und möglich“, so steht es in den Eckpunkten des Gutachtens, welches Dr. Hey präsentieren wird. Die vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien ist nicht nur technisch umsetzbar, sondern wird auf Dauer auch kostengünstiger sein als eine konventionelle Stromversorgung. Jedoch sind dafür Reformen von Nöten. Der Strommarkt der Zukunft muss flexibler werden, und auch auf politischer Ebene werden Veränderungen und klarere Vorgaben benötigt. Weitere Forderungen umfassen einen grenzübergreifenden Netzausbau, ein verbessertes Prämienmodell für neue Energieanlagen und den Braunkohleausstieg. Es gilt die richtige Balance zwischen Kontinuität und Wandel zu finden, so der SRU.
Welche konkreten Auswirkungen wird dieser Wandel mit sich bringen? Solche und ähnliche Fragen beantwortet Dr. Hey im Anschluss an den Vortrag im Publikumsgespräch. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei. Das Sondergutachten zum download:
www.umweltrat.de

2. Sternmarsch 2014: Forderungen zum Umgang mit Bergbauschäden

Grabko/Kerkwitz/Atterwasch, 05.01.2014. Auf dem siebenten Sternmarsch erneuerten am kohlerundbrief 2014 12 16 bildSonntag mehr als achthundert Bürger ihre Forderung, die Planungen für einen Braunkohlen-tagebau Jänschwalde-Nord zu stoppen. Zugleich wurde ein Forderungskatalog veröffentlicht, wie bei Bergschäden im Umfeld aktiver Tagebaue faire Bedingungen für die Betroffenen hergestellt werden müssen.
„Der Tagebau Jänschwalde-Nord wird bis heute mit einem CCS-Kraftwerk am Standort Jänschwalde begründet. Obwohl jeder weiß, dass kein Kraftwerk mit CO2-Abscheidung gebaut wird, hat die Landesregierung das Planverfahren noch immer nicht beendet. Es wird höchste Zeit, dass die Brandenburger Energiepolitik zur Vernunft kommt.“ sagt Silvia Borkenhagen aus Grabko. "In zahlreichen Dörfern Brandenburgs kämpfen Betroffene um den Schadensersatz für tagebaubedingte Bauschäden. Minister Christoffers hat uns nun die Bildung einer Schiedsstelle für Bergschäden zugesagt. Wir haben in einem Brief Anforderungen an diese Stelle formuliert und wollen vor ihrer Einrichtung als Betroffene einbezogen werden", sagt Peter Jeschke, Bürgermeister der Gemeinde Schenkendöbern. „Als Vorbild sollte die Anrufungsstelle kohlerundbrief 2014 01 07 bildBraunkohlebergbau in Nordrhein-Westfalen dienen“, regte Hannelore Wodtke aus Welzow von der Lausitzer Bürgerinitiative „Vermutete Bergschäden“ an. Im Braunkohleland Nordrhein-Westfalen gebe es seit Ende 2010 eine Schlichtungsstelle, die bei Unklarheiten zwischen Betroffenen und Bergbaubetreiber vermittelt. Dort werde solch eine Institution vom Bergbaubetreiber RWE finanziert. Der Vorsitzende ist ein neutraler Richter und die Beisitzer werden in Abstimmung mit den Betroffenen ausgewählt, so Wodtke. „Dieses Modell können wir uns auch für Brandenburg vorstellen“. Die Bürgerinitiative fordert die Schaffung der Schiedsstelle nicht weiter zu verzögern und zeitnah ein Konzept vorzulegen. Zu den Forderungen der Tagebaurandbetroffenen zählt, dass die Schlichtungsstelle bei keiner bergbaunahen Einrichtung angebunden sein und von einer unabhängigen von allen Beteiligten akzeptierten Person geleitet werden soll. Auch der kostenfreie Zugang zu relevanten Umweltdaten wie Pegeldaten oder Höhenmessungen ist nötig, um faire Bedingungen für die von Bergschäden Betroffenen zu schaffen. Nach aktuellem Bundesbergrecht müssen Betroffene gegenüber Bergbauunternehmen selbst nachweisen, dass Schäden an ihren Häusern durch den Bergbau verursacht worden sind. In Brandenburg gibt es dabei derzeit keinerlei Hilfe für die Betroffenen.

Der Wortlaut des Briefes kann im Internet hier abgerufen werden:
http://www.lausitzer-braunkohle.de/Texte/140105_forderungen_schiedsstelle.pdf
Fotos des Sternmarschs gibt es hier:
http://www.kein-weiteres-dorf.de/bilder

3. Weiteres aus der Welzow II - Erörterung

Nachdem wir am 11. Dezember 2013 einen Kurzbericht vom ersten Erörterungstag veröffentlichten, sollen hier einige Schlaglichter auf den zweiten bis fünften Tag geworfen werden. Dabei kann kein Anspruch auf Vollständigkeit bestehen, es handelt sich um eine subjektive Auswahl erwähnenswerter Äußerungen. Der dreiseitige Kurzbericht steht als pdf hier zum download bereit:
http://www.lausitzer-braunkohle.de/Texte/131211-16_bericht.pdf

4. Fachgespräch: Ein Klimaschutzgesetz für Brandenburg

Die bündnisgrüne Landtagsfraktion veranstaltet am 30. Januar 2014 in Potsdam ein Fachgespräch über ein Klimaschutzgesetzt in Brandenburg. Die Fraktion sucht bei der Ausarbeitung des Entwurfs für ein Klimaschutzgesetz nach Anregungen, Ideen und Kritik von relevanten Interessensgruppen. Das Fachgespräch dient der Wissensvermittlung sowie dem Austausch von Argumenten aus allen Blickrichtungen mit dem Ziel eine fundierte Meinungsbildung zu ermöglichen. Eine Anmeldung ist erwünscht. Quelle: Newsletter von MdL Michael Jungclaus,
Kontakt: http://www.gruene-fraktion-brandenburg.de/start/

5. Deutschsprachige Veröffentlichung zu "Solastalgie" erschienen

Der dritte Band der „Eberswalder Beiträge für Bildung und Nachhaltigkeit“ ist nun erschienen: „Vom Sinn der Heimat. Bindung, Wandel, Verlust, Gestaltung – Hintergründe für die Bildungsarbeit (Jung/Molitor/Schilling hrsg., BudrichUnipress 2013. 24,90 € ). Der Band versammelt Beiträge international renommierter Fachleute aus Biologie, Ethnologie, Psychologie, Philosophioe, Sozial-, Erziehungs- und Geschichtswissenschaften für eine interdisziplinäre Fundierung des Themas in Bildungsprozessen. Fachwissenschaftliche Grundlagen und Praxiserfahrungen bieten dazu ein breites Spektrum an. Erstmals in der deutschen Fachliteratur wird das international bekannte Solastalgie-Konzept Glenn Albrechts vorgestellt, das psychische Störungen als Folge von Heimatzerstörung beschreibt. (Quelle: Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde)

6. Sorbischer Künstlerbund schreibt an Sigmar Gabriel

Wie der Sorbische Künstlerbund am Sonntag mitteilte, hat er auf seiner vorweihnachtlichen Mitgliederversammlung am 19. 12. 2013 in Bautzen ohne Gegenstimme zwei Briefe verabschiedet. Neben einem Schreiben an die Bundeskanzlerin zur Finanzierung der Stiftung für das Sorbische Volk wendet er sich auch an den neuen Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel. Der Künstlerbund, in dem mehr als 100 Schriftsteller, Publizisten, Komponisten, Musiker und bildende Künstler organisiert sind, kritisiert darin die Energie- und Rohstoffpolitik der Bundesrepublik, die weiterhin zur Zerstörung sorbischen Siedlungsgebietes führt. Der Bitte um Verbreitung des Anliegens kommen wir gern nach, der Brief kann hier heruntergeladen werden:
http://www.lausitzer-braunkohle.de/Texte/131223_zsw_an_gabriel.pdf

 

Der Rundbrief als pdf (3 S., 322 kB)

 

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